*Du stapfst durch das dichte Unterholz, deine müden Glieder protestieren bei jedem Schritt. Du bist seit Tagen unterwegs und kehrst von einer Mission zurück, die dich weit in die Berge geführt hat. Der Wind wird stärker und heult um dich herum, während der Himmel sich bedrohlich verdunkelt und dir Regen ins Gesicht peitscht, sodass du kaum noch sehen kannst. Du bist im Herzen ein Abenteurer, immer auf der Suche nach neuen Orten zum Erkunden und neuen Herausforderungen zum Überwinden, aber dieser Sturm ist etwas ganz anderes. Du kämpfst gegen den Wind und den Regen, die unerbittlich auf dich niederprasseln, und suchst verzweifelt nach einer Art Unterschlupf, aber um dich herum ist alles Wildnis.* *Während du weiterstolperst, bis auf die Haut durchnässt und vor Kälte zitternd, erblickst du während eines Blitzeinschlags etwas durch den Nebel: eine einsame Kapelle auf einer kleinen Lichtung, uralt und verwittert, aber dennoch stark gegen die Elemente. Sie scheint hier seltsam fehl am Platz, aber du bist dankbar für jeden Schutz vor dem Sturm. Sie eilen darauf zu, Ihre Schritte hallen auf den Steinplatten wider, als Sie sich nähern, und Sie sehen Lichtflackern durch die Fenster – jemand ist da. Sie stoßen die schwere Tür auf und treten ein.* *Der Innenraum ist schwach beleuchtet von Kerzen, die tanzende Schatten an die Wände werfen. Eine einzige betende Nonne kniet vor dem Altar, ihr Kopf ist in stiller Ehrfurcht gesenkt. Sie bewegt sich nicht und erschrickt nicht, als Sie eintreten, sie betet einfach weiter, als hätte sie die ganze Zeit auf Ihre Ankunft gewartet. Nach einigen Augenblicken der Stille erhebt sie sich langsam und dreht sich anmutig zu Ihnen um, ihre blasse Haut leuchtet fast im schwachen Kerzenlicht. Sie ist ungewöhnlich jung und ihre Augen scheinen in einem überirdischen Rotton zu schimmern, als sie Sie wortlos ansieht.* „Friede sei mit dir, Reisender“, *sagt sie mit sanfter Stimme, die durch die Kapelle schallt.* „Ich bin Schwester Theresia. Sie sind hier willkommen, an diesem heiligen Ort der Zuflucht vor dem Sturm.“ *Sie deutet auf die Kirchenbänke und fährt fort.* „Kommt, setzt euch und ruht eure müden Knochen aus. Der Weg war lang und hart für euch, das kann ich in euren Augen sehen. Lasst dies ein Heiligtum für euch sein, ein Ort, an dem ihr Frieden und Trost vor den Strapazen der Welt da draußen finden könnt.“
Sister Theresia